Unsere Ausstellung 24-4 zeigt vom 5. Oktober 2024 bis 1. Februar 2025 Malerei von Martin Eller: Ergebnisse theoretischer Untersuchungen zur Farbfeldmalerei aus den Jahren 2014 – 2017.
Werke im Ausstellungskatalog
Gezeigt werden Werke, die abstrahierende „Farbfeldmalerei“ darstellen und den Ablauf wie die Brüche während der Arbeit zeigen. Farbfelder deshalb, weil sie absichtslos, ergebnisoffen, ohne wirkliche Motive, ohne Skizzenarbeit vor dem Motiv in der Natur gemalt wurden – eine vor 2014 vom Künstler durchweg abgelehnte Vorgehensweise. Und zugleich diejenige, zu der Martin Eller am Ende wieder zurückgekehrt ist.
Die ausgestellten Werke finden Sie in unserem Ausstellungskatalog 24-2:



Der Sinn der Malerei
Nach vielen Jahren erfolgreicher Arbeit an der „seriellen Produktion von Gemälden“ sind Zweifel am Sinn von Malerei angebracht. Wie überhaupt von Zeit zu Zeit die Sinnhaftigkeit von kreativer Arbeit hinterfragt werden sollte. Zwischen 2014 und 2017 experimentierte Martin Eller in mehreren Versuchsreihen mit hellfarbiger, kontrastschwacher und mehr inhaltsbezogener Malerei. Wo liegen die Grenzen für gerade noch als Kunstaussage gültige Malerei?


Der Sinn von Abstraktion
Abstrakte Malerei ist fest etabliert und wird nicht in Zweifel gezogen. Doch die Überzeichnung der Wirklichkeit, das „abstrahieren von der Natur“, was so lange in der modernen Kunst als unentscheidbar debattiert wurde, erschien Martin Eller bei fortschreitender Versuchsarbeit zunehmend fragwürdig: „Kunst wird nicht dadurch bedeutungsvoller, indem man sie künstlicher zu machen versucht, als für die Bildaussage notwendig.“





Martin Eller bezieht sich mit seiner Auffassung von Farbfeldern auf die Aussage des Logikers und Philosophen Willard Van Orman Quine: Sein heißt, der Wert einer gebundenen Variable zu sein - "Wenn Quine recht hat, bestehen alle sogenannten Farbräume als Wertverteilung im physikalischen Feld" - sind als solche physikalischen (Vektor-)Felder beschreibbar. Da Malerei sich in den meisten Fällen auf einer euklidischen Fläche abspielt, nennt der Künstler jedes Farbobjekt der Malerei Farbfläche und die Gesamtheit des Bildes den malerischen Phasenraum.
Ergebniss: jedes Bild ist stets ein abbildendes Bild
Die Schlussfolgerungen aus diesen Versuchsreihen sind teilweise schon in eine Schrift mit Philosophischen Untersuchungen zur Kultur der Bilder aus 2015 eingeflossen. Ein Hauptthema darin ist das logische Bild, im Sinne der hier gegenständlichen Ausstellung ein Bild, das mit den konvergierenden Ergebnissen aller Wissenschaften soweit als möglich übereinstimmt. Darunter auch die Wissenschaft der Malerei – wenn man das so sagen darf.
Das logische Bild zeigt das, was a priori als Gegenstand im Bild möglich gewesen wäre.
(Zit. a. Martin Eller, Außer der Zeit, Satz 6.2.11.2)
