
Lotte Hering (1926 – 2016), väterlicherseits aus Jena stammend, verbrachte ihr ganzes Leben in Wuppertal-Barmen.
Studium der Sozial- und Lernbehindertenpädagogik, 25 Jahre Sonderschullehrerin. 1953 erste Malkurse bei Heinrich Röder. Von 1960 bis 1978 Mitglied beim Arbeitskreis um Paul Platzek. 1978 bis 1982 Aquarellkurse an der Sommerakademie Willingshausen, seit 1997 Kalligraphiekurse an der Sommerakademie in Goslar bei Brigitte Schrader. Jahrzehntelange Mitgliedschaft beim Berufsverband Bildender Künstler / innen.
Sie war eine an vielerlei Techniken interessierte Künstlerin. Neben der in ihrem Werk stark vertretenen Aquarellmalerei arbeitete sie mit Kalligraphie, verschiedenen Drucktechniken, Zeichnungen und Ölmalerei.
Als unverheiratete, aufgeschlossene, moderne Frau, die sich erst in ihren mittleren Lebensjahren von Familienpflichten etablieren konnte, ging sie erfolgreich ihrer Berufsarbeit als Sonderschullehrerin und ihrer eigentlichen Profession, der Kunst, mit bemerkenswertem Engagement nach. Sie hinterließ über 1.000 Arbeiten in den unterschiedlichsten Kunsttechniken, von denen wir nur einen geringen Teil zeigen können. Diese Arbeiten erstellte sie vorwiegend für sich selbst: Nur wenige Ausstellungen bei Galerien und Kunstvereinen sind bekannt: in Wuppertal, Sprockhövel, Warendorf, Willingshausen, Remscheid, Solingen, Essen, Schwelm.





Stets bereit, sich und die eigenen Ausdrucksmittel zu hinterfragen, bildete sie sich fortwährend künstlerisch weiter. Über Jahrzehnte, bis in ihr hohes Lebensalter, nahm sie an den Sommerkursen eines Privatinstituts in Goslar teil. Sie unternahm Studienreisen, war belesen, führte Reisetagebücher und blieb in vielerlei Richtungen interessiert. Eine unabhängige, gebildete Frau, die große Teile ihrer lebenslangen Wohnung und ihrer Zeit für ihre künstlerische Arbeit nutzte.